Alpgenossenschaft Bettenalp
Die Bettenalp ist eine private Alpgenossenschaft, sie besteht aus etwa 200 Mitgliedern genannt Teiler. Jeder Teiler, der im Teilerbuch der Bettenalp eingetragen ist, gilt als Mitglied dieser Alpgenossenschaft und hat an der Teilerversammlung eine Stimme. Alprechte können im Todesfall unter Erben geteilt werden. Teiler dürfen ihre Alprechte nur an andere Teiler verkaufen. Organe der Teileralp Bettenalp sind: Teilerversammlung, Alpenkommission, Alpvogt, Alpbuchführer und Rechnungsprüfungskommission.
Die Teileralp Bettenalp tritt in alten Urkunden erstmals im Jahre 1483 in Erscheinung. Sie besitzt die beiden Alpteile Obere und Untere Bettenalp. Auf der Landeskarte sind diese als Oberstafel und Unterstafel aufgeführt. Ausserdem gehört zur Unteren Bettenalp das Laueli.
Die obere Bettenalp liegt nördlich angrenzend an die Schratten von Boni und Nollen. Das Weidegebiet ist mit Ausnahme des Stafels, also dem Gebiet in der Nähe der Hütte, wenig geschlossen. Die Weiden verzweigen sich gegen die Arviböden und zur Laucheren und steigen im "Paradiesli" bis gegen 2100 m.ü.M. an. Das Gebiet ist recht steinig, flachgründig und sehr weitläufig. Die Obere Bettenalp hat Nordlage und darum können die Weiden eher spät bestossen werden. Schneefall während der Alpzeit ist immer wieder möglich. Zur Sicherung des Weidegebietes werden auch etliche Fallhäge benötigt. Da die Weiden mit vielen Felsköpfen und Schrattenlöchern durchsetzt sind, besteht für die Tiere stets eine gewisse Fallgefahr.
Früher war die Bettenalp eher schwierig zu erreichen. Heute geht vom Parkplatz unterhalb der Frutt in der Dämpfelsmatt eine sehr kurvige Fahrstrasse ab und führt sowohl zur Oberen wie auch zur Unteren Bettenalp. Diese Strasse wurde mit dem Bau der Sesselbahnen Anfang der neunziger Jahre realisiert und damit sorgte der Skitourismus für eine Symbiose zwischen Alpwirtschaft und Fremdenverkehr.
Alphütte Obere Bettenalp vor dem Umbau Ende der neunziger Jahre.
Diese alte Alphütte wurde im Winter 1979/80 von einer Lawine erfasst und schwer beschädigt. Auch der Föhnsturm im Herbst 1982 sorgte für Schäden am Gebäude.
Text und Bild aus dem Buch "Alpen und Älpler von Kerns und Melchtal" von Real Kerns 1999-2002, Paul Rohrer und Jürg Jedelhauser